Was tut sich 2016 in Sachen Crowdfunding?
Einen exzellenten Ausblick zu Crowdfunding 2016 gibt die IHK für München und Oberbayern in ihrem Blog-Beitrag Von Marktforschung bis Bürgerbeteiligung: Quo vadis, Crowd?. Die IHK Crowdfunding-Expertin Linette Heimrich beschreibt die Trends und bemerkenswerten Entwicklungen auf der riesigen Spielwiese namens Crowdfinanzierung. So wird für die ‘Großen’ wie auch für Mittelständler, also für Konzerne und Unternehmen mittlerer Mitarbeiterzahl, Enterprise Crowdfunding als neues Programm für Ideen-, Innovations- und Qualitätsmanagement immer wichtiger.
Das Modell der Crowdfinanzierung bietet unterschiedlichste Nutzungsmöglichkeiten und diverser Arten der Anwendung. So können Ideen wirkungsvoll gefördert und offensiv voran gebracht werden. Mitarbeiter und/oder Kunden werden gezielt angesprochen und eingeladen sich einzubringen. Das motiviert, steigert die Effizienz von Produkten wie auch Prozessen und optimiert Abläufe.
Darüber hinaus ist Crowdfunding als Marktforschungstool für Unternehmen höchst interessant: Sie können vorab transparent und klar nachvollziehbar ein neues Marktsegment antesten und herausfinden, ob ihre (Produkt-)Idee auf Interesse stößt.
Keine Scheu vor dem Aufwand für Crowdfinanzierung.
Es lohnt sich!
Diese breit gefächerten Vorteile machen es für Unternehmen so reizvoll, den Aufwand für Crowdfinanzierung nicht zu scheuen. Eine eigene Plattform unterstützt die Geschäftsführung bei den Aufgaben der Unternehmensleitung und den Entscheidungen in Richtung Zukunft. Zudem verfügen die meisten Mittelständler und Konzerne sowieso schon über aufbereitete Zahlen und Informationen, die für eine eigene Crowdfundingplattform nur noch in Form gebracht werden müssen.
Der große Vorteil dieses Finanzierungsinstruments liegt darin, dass nicht Einzelinvestoren oder Banken darüber entscheiden, ob ein Produkt oder eine Idee unterstützt wird, sondern die Gemeinschaft der Investoren oder Kunden – also die ‘Crowd’.
Besonders spannend für Anbieter bzw. Hersteller ist der Fakt, dass ein neues Produkt vor der eigentlichen Produktion bereits finanziert wird. Wir von TABLE OF VISIONS GmbH nennen dieses Konzept PreSale – Produktvorverkauf also. Die Degussa Goldhandel GmbH bspw. geht innovativ voran – und zwar zusammen mit ihren ideenreichen Kunden. Im Herbst 2015 hat sie die erste eigene Crowdfundingplattform für Edelmetallprodukte gelauncht. Auf Degussa-Crowdfunding.de können Unikate und Sondereditionen nach Kundenwunsch Wirklichkeit werden. Ein beachtlicher Vorteil ist, dass das neue Produkt dadurch gleichzeitig am Markt getestet wird. Crowdfunding als Marktforschung “reloaded” sozusagen.
Laut Crowdfunding-Expertin Linette Heimrich dürfte für Großunternehmen weniger die Finanzierung im Mittelpunkt stehen, sondern vor allem die positiven Nebeneffekte des Vorabverkauf-Modells: Markttest, Word-of-Mouth Effekte und die Weiterentwicklung des Produkts gemeinsam mit den potenziellen Kunden. Daher ihr Fazit: 2016 nimmt das Thema Schwarmfinanzierung bei den ‘Großen’ neuen Schwung auf.
Crowddonation – gemeinnütziges Engagement neu interpretiert
Doch nicht nur für Konzerne und Mittelständler ist Crowdfunding als Tool für kollaborative Entwicklung und Realisierung aktuell Thema. Auch Vereine und Organisationen, die sich mit Projekten meist besonders in der Region engagieren, haben Crowdfunding für sich entdeckt. Spendenaktivität und persönliches Engagement für die Heimat und die hier lebenden Menschen nimmt mit dem Modell ‘Crowddonation’ immens Fahrt auf. Spendenplattformen wie bspw. wir-bewegen.sh, die nun bereits seit fast einem Jahr erfolgreich läuft, bieten Unterstützern die Möglichkeit, entsprechend der eigenen Möglichkeiten Hilfe zu leisten und sich am Gemeinwohl zu beteiligen. Unterstützer sind Einzelpersonen und Gemeinschaften ebenso wie Institutionen und Firmen, die ihre Spendentätigkeit wirksam mitteilen können. Auf der Spendenplattform wir-bewegen.sh z.B. unterstützt die Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) gemeinnützige Projekte mit monatlich 1.111 Euro. Damit schafft edie Investitionsbank, das Thema Corporate Social Responsibility für sich neu und zeitgemäß zu interpretieren.
Linette Heimrich sieht für viele Städte und Kommunen auch 2016 das Tool Crowdfinanzierung als vielversprechendes Instrument, v.a. angesichts der angespannten finanziellen Lage in kommunalen Kassen. Hierdurch könnten nicht nur klaffende Finanzierungslücken geschlossen werden, man bindet auch die Bevölkerung vor Ort aktiv ein. Crowdfunding hilft, regionale Infrastrukturen zu stärken und die Wettbewerbsfähigkeit einer Region zu erhalten.
Aus unserer Sicht der größte Trend 2016: Internes Crowdfunding
Über eine interne Plattform eines Unternehmens können Mitarbeiter konkrete Projektideen einreichen. Jeder Mitarbeiter kann Ideen von Kollegen diskutieren, kommentieren und vor allen Dingen direkt finanzieren. Jeder Mitarbeiter erhält ein virtuelles Budget und kann auf diese Weise mit entscheiden, ob Ideen umgesetzt werden oder nicht. Den Betrag kann jeder Mitarbeiter frei verwalten und einsetzen. Die Grundlage dafür bilden die Crowdfunding-Spielregeln: Erreicht ein Projekt innerhalb der Laufzeit sein Finanzierungsziel, wird es umgesetzt. So werden aus Ideen, ganz reale Projekte. Die Spielregeln legen auch fest, wann eine Idee bzw. ein Projekt erfolgreich ist.
Ziel ist, die von der eigenen Belegschaft initiierten Projekte zu realisieren und so Mitarbeiter zu motivieren sich einzubringen.
Beispiel aus der Praxis: Der Anlagebauer aus Böblingen mit ca. 3.700 Mitarbeitern, die Eisenmann SE. Sie setzt seit 2015 eine interne Crowdfunding Plattform ein und damit auf die Lösung von TABLE OF VISIONS.
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Die TABLE OF VISIONS GmbH unterstützt Unternehmen, Institutionen und Verbände darin, ihre eigene Crowdfundingplattformen umzusetzen.
Wir konzipieren nach den eigenen Vorstellungen und Wünschen, erstellen und realisieren firmeninterne wie externe Plattformen.
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Bildnachweis: ©Stocksnap.io, Januar 2016