Wir erklären für Sie die wichtigsten Crowdfunding Begriffe rund um den Aspekt: FUNDING. Es geht um Schlagwörter zur Finanzierung von Projekten über eine Crowdfunding Plattform. Da Crowdfunding ein neuer Bereich ist, gibt es selten „offizielle Definitionen“.
Wir versuchen die Begriffe, die sich besonders um Enterprise Crowdfunding drehen, also Crowdfunding Lösungen, die Unternehmen für sich nutzen können, so plausibel wie möglich zu erklären.

1. Crowdfunding (reward, equity, donation)
2. Alles-oder-Nichts-Prinzip
3. Vergütungstufe
4. Crowdinvesting (equity based)
5. Crowdfunding Software
6. Crowdfunding Payment
7. Crowdsourcing
8. Crowddonation (donation based) 
9. CrowdPreSale
10. Crowdfunding Kampagne
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1. Crowdfunding für Unternehmen

Crowdfunding ist ein Finanzierungsmodell, bei dem sich viele Personen, die “Crowd”, mit selbst festgelegten Beiträgen an der Projektfinanzierung („Funding“) beteiligen. Im Gegenzug erhalten sie Prämien (reward-based), Anteile (equity-based) oder ein Dankeschön (donation-based). Beim Crowdfunding geht es also darum, dass die Crowd, also eine unbestimmte (Menschen-) Menge, ein konkretes Projekt finanziert.
Vom Prinzip her funktioniert Crowdfunding immer gleich:
– Ein Projektinitiator stellt sein Projekt oder seine Idee auf einer Plattform vor. Dafür nutzt er Bilder, Videos und beschreibt detailliert sein Vorhaben. Er legt außerdem einen Zielbetrag und eine Laufzeit fest.
– Andere Nutzer auf der Plattform können nun dieses Projekt sehen und entscheiden, ob sie es so gut finden, dass sie es mit einem Beitrag unterstützen wollen.
– So sammelt der Projektgründer von vielen unterschiedlichen Menschen kleine Beträge ein und nähert sich dem Zielbetrag. Schafft er es innerhalb der Laufzeit, die Summe einzusammeln, ist das Projekt erfolgreich. Schafft er es nicht, ist das Projekt nicht erfolgreich und alle gesammelten Beträge gehen an die Unterstützer zurück.
– In der Regel wird bei Erfolg für die finanzielle Unterstützung der Nutzer ein Gegenwert, auch Perk oder Reward genannt, vom Projektinitiator angeboten (bspw. ein fertiges Produkt des Projektes, Teilnahme an Aufführungen oder ein persönliches Dankeschön).

Mehr zum Thema „Was ist Crowdfunding?“

2. Das „Alles-oder-Nichts-Prinzip“ im Crowdfunding

Beim Crowdfunding geht es um die Umsetzung konkreter Projekte. Für die Umsetzung kann über eine Crowdfunding Plattform Geld gesammelt werden. Dafür legt der Projektgründer eine Laufzeit und einen Zielbetrag fest. Die festgelegte Zielsumme sollte das Projekt finanziell ermöglichen. Wenn diese Zielsumme nicht erreicht wird, also Geld fehlt, kann das Projekt auch nicht umgesetzt werden. Ein Projekt muss also mindestens 100% des Finanzierungsbetrags erreichen; mehr ist möglich, weniger aber nicht. Wird also das Zielbudget nicht vollständig durch Investoren finanziert, scheitert es. Das Projekt kann nicht umgesetzt werden und die Unterstützer erhalten die Geldbeträge zurück.

3. Vergütungsstufen (Perks / Rewards)

Eingenommene Geldbeträge über Crowdfunding sind KEINE Spenden (Ausnahme ist Crowdonation / Spendenplattformen), denn bei Crowdfunding Kampagnen erhalten die Unterstützer eines Projektes in der Regel immer einen Gegenwert für ihren finanziellen Beitrag. Je nachdem mit welchem Betrag ein Unterstützer ein Projekt finanziert, variieren diese so genannten Prämien, Perks oder Rewards.
Beispiel: Für eine kleine Unterstützung von 10€ erhält man beispielsweise einen Sticker des Projektes; für 25€ erhält man bereits das fertige Album oder Produkt des Projekts und für Unterstützungen jenseits der 100€ kann man die Macher persönlich kennenlernen. Höhe und Inhalt der Vergütungstufen können vom Projektinitiator in der Regel völlig frei bestimmt werden und unterscheiden sich häufig stark.
Bei Degussa-Crowdfunding.de erhalten Investoren entsprechend ihrer Auswahl bspw. einen Goldbarren oder eine Edelmetall-Medaille mit Wunschprägung. (Hier geht’s zur Pressemeldung.)
Die Relevanz von Vergütungstufen im Crowdfunding ist immens. Sie gehören zu den grundlegenden Erfolgsfaktoren – neben einer festen Finanzierungssumme wie auch einer bestimmten Laufzeit, eines konkreten Projekts und nicht einer vagen Idee.

Mehr Informationen zur Relevanz von Vergtungstsufen, finden sie bspw. hier.

4. Crowdinvesting (equity based)

Crowdinvesting ist eine Subkategorie des Crowdfunding und ist auch als „Crowdfunding for equity“ oder „equity-based Crowdfunding“ bekannt. Im Gegensatz zu Crowdfunding erstehen Nutzer durch ihre Unterstützung Anteile an einem Projekt (Unternhemen, Startup oder Idee). In der Mehrzahl der Fälle geschieht dies über stille Beteiligungen, Genussrechte oder partiarische Darlehen. Der Anreiz für den Investor liegt in einer vermeintlich hohe Rendite bei Erfolg des Unternehmens. Das Risiko ist beim Crowdinvesting allerdings ebenfalls hoch. Wie bei jeder Kapitalbeteiligung kann der Investor seinen Einsatz verlieren, wenn das Unternehmen nicht erfolgreich ist. Die Abwicklung des Crowdinvesting-Prozesses erfolgt in der Regel über ein Portal eines spezialisierten Anbieters. Die Rechte eines Crowd-Investors sind seit dem 10. Juli 2015 durch das Kleinanlegerschutzgesetz neu geregelt.

5. Crowdfunding Software

Crowdfunding Software entstand auf Bedarf von Unternehmen, die die Vorteile wie „demokratische Prozesse“, „Transparenz“ und „konkrete Projekte“ auch für sich nutzen wollten. Sie ist als White Label Software im Bausteinsystem individuell auf Kundenwünsche anpassbar und multifunktional einzusetzen. Die Anwendung ist möglichst leicht und visuell möglichst übersichtlich gestaltet. Im Gegensatz zu den Lösungen von TABLE OF VISIONS, die Unternehmen das Tool für internes Crowdfunding und PreSale liefern, gibt es Plattform-gebundene Software. Hier können Ideen und Projekte Einzelner auf Betreiberplattformen eingestellt werden.

6. Crowdfunding Payment und Bezahlmethoden

Aufgrund des Alles-oder-Nichts Prinzips, dass im Crowdfunding gilt, ist das Payment-Verfahren auf einer Plattform relativ kompliziert abzubilden. Zunächst muss das Geld an einer zentralen Stelle gesammelt werden und ggf. wieder an die Untertsützer zurück geschickt werden. Dies stellt eine der größten Herausforderungen bei der Umsetzung einer Plattform dar. Je nach Anforderungen an die Prozesse auf der Plattform muss sich das Payment auch entsprechend anpassen. In der Regel wird deshalb mit einem Payment-Anbieter gearbeitet, der diesen Prozess abbilden kann. Für Plattformbetreiber spielen aber ebenfalls die Bezahlmethoden ein Rolle. Also welche Zahlungsmittel können konkret zur Zahlung genutzt werden? Die Nutzerbedrüfnisse varierien von Land zu Land. Von Kreditkarte über PayPal bis hin zu Barzahlung. Payment und Bezahlmethoden sollten deshalb von Plattformbetreiber abgewogen und auf Markt- und Nutzungsbedürfnisse hin angepasst werden.

Hier lesen Sie mehr zum Thema:
3 Schritte zum passenden Payment für meine Crowdfunding Plattform

7. Crowdsourcing für Unternehmen

Crowdsourcing bezeichnet die Erweiterung der früher von eher Wenigen übernommenen Teilaufgaben an eine größere Gruppe, z.B. User oder Unterstützer über das Internet. Diese Bezeichnung ist an den Begriff „Outsourcing“ angelehnt, also die Auslagerung von Aufgaben und -strukturen an Dritte oder Drittunternehmen. Crowdsourcing in Unternehmen wird angesichts der Herausforderungen durch die digitale Transformation und den kulturellen Wandel immer wichtiger. Crowdsourcing in Unternehmen findet sehr unterschiedliche Ausprägungen Anwendung. Extern durch Open Innovation, Crowdsourced Innovation, Open Ideation.
Und intern durch Ideenmanagement, internes Crowdfunding und Co-Creation. Im Artikel der t3n „Crowdsourcing im Unternehmen: So macht ihr eure Mitarbeiter zu Vordenkernt“werden diese Prozesse ausführlich besprochen.

8. Crowddonation (Spenden-basiert)

Crowddonation Plattformen nutzen die Prinzipien des Crowdfunding. Hier finden sich meist Crowdfunding Initiativen für soziale Projekte, spendenbasiert ohne Gegenwert. Institutionen und Unternehmen stärken mit Crowddonation, also öffentlich zugänglichen Spendenplattformen im Internet, ihr soziales Image. Transparente und zentralisierte Darstellung des eigenen gesellschaftlichen Engagements bringt den Unternehmen Prestige und emotionale Verbindung mit der Bevölkerung. Intressenten und bestehende Kunden können so (neu) gewonnen werden. Häufig handelt es sich um Beteiligungprojekte, bei welchen aktiv gehandelt und partizipiert werden kann – oft mit lokal ausgerichtetem Fokus. Es geht um die Sichtbarkeit der eigenen Spendenaktivitäten: Das Engagement einer Firma mit den Erfolgsgeschichten in der Region, mit dem Land verbinden und greifbar machen. Die Technologie von TABLE OF VISIONS nutzt beispielsweise das Land Schleswig-Holstein und die Investitionsbank IB.SH zur Förderung sozialer Projekte. Zusammen haben wir die regional ausgerichtete Crowdfunding-Plattform wir-bewegen.sh konzipiert und seit dem Launch am 30.03.2015 erfolgreich umgesetzt.
Bei Crowddonation Plattformen geht es auch um Vereinfachung der Spendenakquise. Unterstützung finden für gemeinnützige Vereine und Projekte in der unmittelbaren Umgebung.

9. CrowdPresale (Produkt-Vorverkauf)

CrowdPresale nutzt die Prinzipien des Crowdfunding und entwickelt sie weiter. Auf einer CrowdPresale Plattform werden Produkte verkauft BEVOR sie produziert werden – also Produktvorverkauf via Crowdfunding. Das funktioniert wie folgt:
Eine PreSale Plattform ermöglicht durch den interaktiven Austausch von Interessenten, Kunden und Unternehmen das kostengünstige Anfertigen von Einzelstücken und Wunschartikeln. Die „Crowd“ kann eigene Modelle oder Designs für Produkte einreichen. Wenn die Idee das Finanzierungsziel erreicht, wird der Artikel hergestellt und fristgerecht geliefert.
Internes wie auch externes Crowdfunding bietet Unternehmen neue Zukunftsperspektiven. Die Zusammenarbeit von Herstellern und Produkt-Developern geht im CrowdPresale noch einen Schritt weiter. Die Wertschöpfungskette wird nach vorn verlagert, Produktionsrisiken sinken und Produkte können zeitgleich mit der Entwicklung am Markt getestet werden. Als Beispiel dieses Bereichs kann die Plattfrom degussa-crowdfunding.de betrachtet werden. TABLE OF VISIONS hat die PLattform im Jahr 2015 für Degussa Goldhandel umgsetzt.

10. Crowdfunding Kampagne

Ein prinzipieller Grundsatz des Crowdfunding ist eine feste Laufzeit. In dieser Zeit hat der Projektinitiator Zeit die Menschen von seinem Projekt zu überzeugen. Eine Crowdfunding Kampagne sollte so optimiert sein, dass die Chance auf Unterstützung seitens der Besucher der Plattform erhöht und damit realistisch wird. Wichtig für eine erfolgreiche Kampagne ist vor allem viel Aufmerksamkeit. Gute Kommunikation und Aktivitäten außerhalb der Crowdfunding Plattform, beispielsweise die Einbindungen des eigenen persönlichen Netzwerks sowie Verbindungen mit Social Media Kanälen, sind ganz entscheidend. Gesteigert wird das Aufmerksamkeitspotenzial durch Videos und auch durch Veröffentlichungen von Updates auf der Projektseite. Auch die Umsetzung eines Projektes nach Abschluss der Kampagne und die erzielten Effekte sollten hier dargestellt werden. Das schafft Vertrauen, fördert das Engagement und motiviert die Unterstützung anderer Projekte. Einflüsse auf den Erfolg einer Crowdfunding Kampagne nehmen sicher auch Herdeneffekte, die u.a. aus Bewertungen, Kommentaren und letztendlich auch der Kommunikation außerhalb der Plattform resultieren.
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Bildnachweis: ©Fotolia

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